Atomwaffen in Deutschland und Europa

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Atomwaffen in Deutschland

Deutschland ist Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrag (Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen). Als Mitglied der NATO ist Deutschland Teil der Nuklearwaffenpolitik der NATO. Dabei sollen auch Einheiten der → Bundeswehr mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden. Zeitweise lagerte die USA in Deutschland mehr als 5.000 Nuklearwaffen. Hinzu kamen Kernwaffen aus Großbritannien.

Im September 2015 gestattete die Bundesregierung die Lagerung neuer amerikanischer Atombomben in Deutschland, darunter auch das neue Atombombensystem B61-12, die auch an deutsche Tornado-Jagdbomber montiert werden können. Obwohl noch 2009 unter CDU und FDP der Abzug der Atomwaffen aus Büchel zugesagt wurde. Jetzt stationiert man dort 20 neue Nuklearwaffen, die zusammen die Sprengkraft von 80 Hiroshima-Bomben haben.

SPD-Verteidigungspolitiker Thomas Hitschler bestätigte, das die Bundesregierung in den kommenden Jahren rund 112 Millionen Euro in den Bundeswehrstandord Büchel investieren will.

Atomwaffen der USA in Europa

Die atomkraftkritische Ärzteorganisation IPPNW und das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS) schätzen die Zahl der US-Atomwaffen in Europa auf rund 240. Hinzu kommen die französischen und britischen Arsenale. In Büchel in der Eifel lagern zwischen 10 und 20 US Atomwaffen des Typs B-61. In Belgien lagern 10-20 Nuklearwaffen der USA. Auch in den Niederlanden lagern 10-20 US Atomwaffen, In Italien lagern an mehreren Standorten Atomwaffen der USA: In Aviano 50 bis 70 Atomwaffen, in Ghedi-Torre nochmal 44. Besonders gefährlich: In der Türkei lagern im türkischen Incirlik rund 90 US-Atomwaffen.

Nach eigenen Angaben hat Großbritannien rund 200 Nuklearwaffen. Frankreich will seine französischen Atomwaffen auf unter 300 reduzieren.

Im Juli 2016 beschloss Großbritannien die Erneuerung ihrer nukleare bewaffneter U-Boote mit einem Auftragsvolumen von 31 Milliarden Pfund. 472 Abgeordnete stimmten dafür und nur 117 gegen die Erneuerung der U-Boot-Flotte mit ihren Atomraketen.

Wieviel Atombomben noch in Osteuropa lagern, darüber gibt es keine Zahlen. Angeblich seien seit 1991 nach der Abrüstungsvereinbarung zwischen dem sowjetischen Präsident Gorbatschow und US Präsident George Bush (sen.) die Atomwaffen aus den Ländern Mittel- und Osteuropas abgezogen.

Atomwaffen-Tests heute

Derzeit machen nur noch Nordkorea Atomwaffentests. Frankreich und China haben die Tests 1996 eingestellt. Indien im jahr 1998.

Die aktuelle Liste finden Sie hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kernwaffentests

Greenpeace gegen Atomwaffentests von Frankreich

1985 demonstrierte die Umweltorganisation Greenpeace gegen die franzöische Kernwaffentests auf dem Mururoa-Atoll im Nordpazifik. Die Rainbow Warrior war vom Nordpazifik gekommen und hatte dort die Evakuierung der Bewohner des zu den Marshallinseln gehörenden Rongelap-Atolls geholfen. Die Bewohner litten an den gesundheitlichen Auswirkungen der radioaktiven Strahlung infolge der Atomtests der 1950er und 1960er Jahre. Nach den Vorstellung von Greenpeace sollte die Rainbow Warrior eine Flottille von Schiffen anführen, die gegen die bevorstehenden Atomtests bei Mururoa protestieren sollten.

Die Rainbow Warrior lag drei Tage in Auckland (Neuseeland) vor Anker, als am Abend des 10. Juli 1985 zwei Agenten des franzöischen Gemeindienst Service Action (fonds speciaux) zwei Bombem am Schiffsrumpf befestigten. Nach einem Treffen der Greenpeace Aktivisten war es ruhig auf der Rainbow Warrior als um 23:38 Uhr die erste Bombe detonierte. Kurz darauf explodierte die zweite Bombe, die das Schiff sinken ließ. Von den zwöf Besatzungsmitgliedern ertrank der niederländisch-portugiesische Greenpeace Fotograf Fernando Pereira.

Die französische Regierung hat bis heute die Agenten gedeckt und sich nie zu den Anschlägen bekannt oder war bereit, die Atomwaffentests im Pazifik einzustellen.

Mehr noch: Um die inhaftierten französischen Agenten freizupressen, erwog die damalige französische Regierung unter Staatspräsident Francois Mitterrand Mitte 1986 die Errichtung eines EG-weiten Importverbotes für Lammfleisch und Butter aus Neuseeland und drohte damit, die Wirtschaftssanktionen weiter auszudehnen. Neuseeland gab nach und lieferte sie aus.

Mehr über die Versenkung der Rainbow Warrior finden sie auf Wikipedia auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Versenkung_der_Rainbow_Warrior

Mehr zu den Atomwaffen-Tests von Frankreich im Pazifik finden sie auf Wikipedia unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mururoa
https://de.wikipedia.org/wiki/Fangataufa