Aktuelle Nachrichten zu Kirchen und Religionen

In unserem Newsticker finden Sie aktuelle Nachrichten aus den Bereichen Kirchen und Religionen

Der Vereinsvorsitzende der weltweiten katholischen Kirche mit dem selbstvergebenen Künstlernamen "Papst Franziskus" kritisierte am 24. Dezember 2018 die "Maßlosigkeit und die Ungleichheiten auf der Welt": "Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden" kritisierte er vor Vereinsmitgliedern. Dabei hat er aber nicht die eigene Milliardenschwere Kirchensteuer und die Bezahlung von Kirchenbeamte durch deutsche Steuerzahler im Auge.

Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte hat seinen sofortigen Rücktritt angeboten, falls ihm jemand Gottes Existenz beweisen könne, etwa durch ein Bild oder ein "Selfie mit Gott". Duderte bezeichnete den imaginären Gott als "dumm" und als "Hurensohn". Er betonte, es sei sein gutes Recht, an keine Religion zu glauben. Mehr als 80 Prozent der rund 107 Millionen Philippiner sind katholisch, damit abergläbig. (07.07.2018)

Kirchenasyl schützt nach dem Urteil des OLG München grundsätzlich nicht vor Strafverfolgung wegen illegalem Aufenthalt in Deutschland: "Kirchenasyl verbietet dem Staat kein Handeln", betonte der Vorsitzende Richter. Darunter falle auch eine Abschiebung aus Kirchenräumen. Da das Kirchenasyl kein eigenes Rechtsinstitut sei, ergebe sich damit auch keinen Anspruch auf Duldung. Derzeit befinden sich nach BAMF-Schätzungen bundesweit etwa 710 Menschen in Kirchenasyl. (05/2018)

Trotz sinkender Mitgliederzahlen haben die beiden großen Kirchen in Deutschland einer Studie zufolge gestiegene Steuereinnahmen. Der Trend zu steigenden Einnahmen dürfte auch anhalten, selbst wenn weiterhin jedes Jahr eine halte Million Menschen aus der Kirche austreten. Das ergab eine Studie des Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Grund ist die positive Entwicklung der Lohn- und Einkommenssteuer, an die die Kirchensteuer geknüpft ist. 2017 erhielt die katholische Kirche 6,43 Milliarden Euro aus der Kirchensteuer, die → evangelische Kirche 5,67 Milliarden Euro. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums seien 2018 insgesamt 12,6 Milliarden Euro an Kirchensteuer eingezogen worden — 500 Millionen Euro mehr als 2017. In Deutschland sind rund 45 Millionen Menschen Mitglied der beiden Großkirchen: 23,5 Millionen Katholiken, 21,5 Millionen evangelisch. Seit der Wiedervereinigung treten jedes Jahr rund 300.000 Menschen aus. Durchschnittlich zahlt ein Kirchenmitglied 291 Euro (bei Katholiken) bzw. 278 Euro Kirchensteuer bei Protestanten. (12/2018).

Die beiden Kirchen betrieben rund 8.800 evangelische Kindertagesstätten und Horte sowie 9.370 katholische Einrichtungen. Im Bereich Erwachsenenbildung sind 455 respektive 563 Häuser. Doch dabei ist der Eigenanteil gering und der Hauptanteil zahlt die Kommune.

Im Sommer 2018 sorgte die Evangelische Kirche für einen widerlichen Skandal: Die Evangelische Kirche in Berlin meldete einen Digitalen Klingelbeutel beim Deutschen Patentamt an. Bei dem mordernen Klingelbeutel können Kirchenbesucher neben Bargeld auch mit Giro- und Kreditkarte in die Kollekte einzahlen. Dabei soll auf PIN oder Unterschrift verzichtet werden. Grund dafür war, das die Kirche zu geizig ist, die anfallenden Gebühren bei Bareinzahlungen bei Banken zu zahlen. Die Kirche nutzt hier eine Gesetzeslücke: Zahlungen am Klingelbeutel sind auf 25 Euro begrenzt, denn über 25 Euro sind PIN und Unterschrift gesetzlich vorgeschrieben. (08.07.2018)

In der Satiresendung "heute-show" hatte Oliver Welte einen Osterhafen gekreuzigt. Dabei ging der Moderator der Frage nach, inwieweit der Osterhase eine "zentrale Figur der christlichen Mythologie" sei. Das störte mehrere Abergläubige, denn bei der Staatsanwaltschaft gingen mehrere Strafanzeigen ein. Bei der zuständigen Oberstaatsanwältin Andrea Keller trafen diese Strafanzeigen allerdings auf einen denkenden Menschen: Sie kann keinen Straftatbestand erkennen und lehnte das Ermittlungsverfahren gegen Welke ab. Es lägen keine Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen vor, heißt es in der Begründung: "Es ist nicht feststellbar, dass der in Rede stehende Beitrag — mag er auch manchen als geschmacklos erscheinen oder gläubige Christen empören — dergestelt beschimpfenden Charakter im strafrechtlichen Sinne hätte, dass er Glaubensinhalte verächtlich machen würde und deshalb geeignet wäre, den öffentlichen Frieden zu stören." (24.04.2018)

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) entschied, dass Kirchen nicht auf Religionszugehörigkeit bestehen dürfen. Damit könenn Kirchliche Arbeitgeber nicht mehr generell verlangen, dass Stellenbewerber Kirchenmitglieder der eigenen Kirche sind. Die beklagte Diakonie, die einer abgelehnten Bewerberin eine Entschädigung zahlen muss, erwäht Verfassungsbeschwerde einzulegen. Dem Urteil vorausgegangen war eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im April 2018. (10/2018)

Annegret Kramp-Karrenbauer

Die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gehört nach Informationen des Portals Watson auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an, daher sind logische Forderungen eher nicht zu erwarten. Sie kritisierte unter anderem auch die Ehe für alle.

Als 2016 der Präsident des Saarbrücker Amtsgerichts, Stefan Geib, Kreuze in Sitzungssälen abhängen ließ kritisierte Annegret Kramp-Karrenbauer das und zeigte auch ihr Rechtsverständnis: Weil dies die Rechtslage war, forderte sie, die Rechtslage notfalls zu ändern. Sie kritisierte, die Kreuze seien "flächendeckend und ohne konkreten Anlass" entfernt worden. Sollte das zum Trend werden, müsse die Landesregierung überlegen, die Rechtslage zu ändern.

Vor 150 Jahren wurden im Vatikan die letzten Todesurteile vollstreckt. Nachdem ab 1798 wiederholt französische Truppen in Rom einmarschierten und den Kirchenstaat annektierten, übernam der Vatikan die Guillotine. Papst Pius VII. soll von der Effizient und Humanität angetan gewesen sein. Im Vatikan wurden mit der Päpstlichen Guillotine insgesamt 516 Todesurteile vollstreckt.

Jeder kennt wohl die Lärmbelästigung der Kirchenglocken, die auch Nachts einem den Schlaf rauben können. Der Bürger hat keine Chance. Kirchen stehen über dem Gesetz. Das zeigt auch der folgende Fall aus dem bayrischen Feldkirchen. An einem Sonntag(!) kamen zu einer Trauerfeier 650 Menschen. Weil nicht alle Besucher in die örtliche Kirche passten, wurde die "Messe" per Lautsprecher auf den Friedhof übertragen. Als ein belästigter Anwohner bei geöffnetem Fenster seine Heavy-Metal-Musik "in nicht zu überhörender Lautstärke" (also genau wie bei der Messe) abspielte, rief die Kirche die Polizei herbei. Die Staatsanwaltschaft und ein Notdienstrichter entschieden, die Wohnung von der Feuerwehr zwangsweise öffnen zu lassen. Der Mann habe dann von selbst geöffnet und seinem Unmut kund getan. Die Polizei nahm zwei Ermittlungsverfahren gegen den Mann auf: wegen Störung der Totenruhe und gegen die Frau wegen Beleidigung. UNGLAUBLICH! (18.11.2018)

Eine im August 2018 veröffentichte Studie ergab, dass im US-Bundesstaat Pennsylvania 300 katholische Priester über Jahrzehnte hinweg mehr als sexuelle Verbrechen an 1.000 Minderjährigen begagen haben. Die taten sollen in sechs katholischen Diözesen in nur 70 Jahren stattgefunden haben. Generalstaatsanwalt Josh Shapiro sprach von einer "jahrzehntelangen Vertuschung" durch ranghohe Kirchenobere on Pennsylvania und im Vatikan. Straffällig gewordene Priester seien in andere Gemeinden versetzt worden, Fast alle Tagen seien rechtlich verjährt.

Mindestens 3.677 meist männliche Kinder und Jugendliche seien von 1946 bis 2014 in der katholischen Kirche missbraucht worden. Von 1.670 katholischen Priestern und Ordensleuten. Das ergaben kircheninterne Ermittlungen. Wobei die Dunkelziffer nicht eingerechnet ist. Das ergab eine Studie, die im Oktober 2018 veröffentlicht wurde. Der neue Bischof im Bistum Hildesheim, wo es alleine 153 Opfer von sexuellen Mißbrauch an Kindern gab, sagte, ein erheblicher Teil der in der Missbrauchsstudie erfassten 46 Geistlichen sei bereist tot. Gegen die wenigsten wurde staatsanwaltlich ermittelt. Niedersachsens Justizministerin Barnara Havliza (CDU) betonte, die Kirche arbeite&"gut und konstruktiv" mit den Strafverfolgungsbehöden zusammen. Die FDP forderte Durchsuchungen in Bistümerm, die den Staatsanwaltschaften keine Akten herausgeben wollen. Aufklärungsbemühungen könnten aber in keinem Fall strafrechtliche Ermittlungen ersetzen.

Ein Skandal sorgte im November 2018 für Schlagzeilen: Obwohl er zahlreiche Kinder missbraucht hatte, hielt Bistum an pädophilen Priester fest. Trotz Verurteilung wegen Unzucht setzte die Kirche den pädophilen Priester jahrelang an verschiedenen Orten in Deustchland für die Kirche ein. Grund sei der wohlwollende Bischof des Bistums Münster, Reinhard Lettmann, gewesen, der den pädophilen Priester versetzt und damit neuen sexuellen Missbrauch ermöglicht habe. Der besagte Priester wurde 1964 zum Priester gemacht und 1968 vom Landgericht Bochum zu einer Bewährungsstrafe wegen Unzucht mit einem abhängigen Kind verurteilt.

Mormomen wollen nicht mehr Mormonen heißen

Seit dem 19. Jahrhundert werden Mitglieder der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" auch als Mormonen bezeichnet. Das untersagte im August 2018 der Kirchenpräsident.

Die Glaubensgemeinschaft bezieht sich neben der Bibel auf das Buch Mormon, deshalb wird sie auch oft als "Mormonentum" bezeichnet. Kirchenpräsident Russel Nelson erklärte vor US-Medien, dass er eine neue Richtlinie erlassen habe, nach der künftig Mitglieder nur noch als "Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" genannt werden sollen.

Bezeichnungen wie "Mormonenkirche" sei damit nicht mehr "autorisiert". Künftig sollen nur noch Bezeichnungen wie "Die Kirche", "Die Kirche Jesu Christi" oder "Die wiederhergestellte Kirche Jesu Christi" verwendet werden.

Problem: Nach der neuen Regelung darf das Buch Mormon und alle hostorischen Namen wie etwa der berühmte Mormon Trail weiter so heißen.

Die Kirche wurde 1830 gegründet und hat rund 16 Millionen Mitglieder weltweit. In Deutschland gibt es sind 40.000 Mitglieder in 164 Gemeinden. Mormonen sind der Genuss von Alkohol oder Zigaretten untersagt.

Bekanntheit erlangte die Kirche durch die Vielehe (Polygamie). Bis 1980 gehörte die Polygamie zu einem der religiösen Prinzipien der Mormonen. Der Kirchengründer Smith soll selbst 40 Ehefrauen gehabt haben. Vereinzelt sollen Gläubige heute noch daran festhalten. 2017 wurden zwei ehemalige Bischöfe der Mormonenkirche in Kanada wegen verbotener Mehrehen verurteilt. Auch in Deutschland ist dies strafrechtlich verboten.

Vatikan: Kein Asyl für Bibi

Der Fall der pakistanischen Katholikin Asia Bibi machte 2018 Schlagzeilen: Sie wurde am 8. Dezember 2010 von einem Gericht in Nankana als erste Frau in der Geschichte Pakistans wegen Gotetslästerung zum Tode verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Christin den Propheten Mohammed beleidigt habe. Zahlreiche internationale Proteste forderten ihre Freilassung oder Begnadigung. Am 31. Oktober 2018 wurde Asia Bibi vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen. Nach dem Freispruch riefen religiöse Fanatiker zur Rebellion gegen die Regierung auf und die Tötung von Bibi und der drei Richter des Obersten Gerichtshofes.

Kurz vor den kirchlichen Festtagen "Weihnachten" verkündete Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikan: Der Vatikan biete der der verfolgten pakistanischen Katholikin Asia Bibi und ihrer Familie kein Asyl an. Es sei eine "innerpakistanische Angelegenheit, ich hoffe, sie kann bestmöglich gelöst werden".

Das Auswärtige Amt Deutschlands hat der pakistanischen Regierung gegenüber bereit erklärt, Asia Bibi und ihrer Familie zur Asylantragsstellung eine Einreise nach Deutschland zu erlauben.

Quellen anzeigen https://de.wikipedia.org/wiki/Asia_Bibi

Kirche kritisiert Wahlplakate

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Ministerpräsident Markus Söder (CSU) reichte eine Strafanzeige gegen die kleine Satirepartei "DIE PARTEI", weil sie in einem Werbeplakat seinen Kopf verwendete. Der Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach allerdings kam zu dem Schluß, dass eine rechtliche Prüfung ergeben habe, "dass eine Strafbarkeit nicht vorliegt". Die CSU sag den Tatbestand der Volksverhetzung und Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgemeinschaften und Weltanschauungsvereinigungen erfüllt. Andrea Kübert (Die Partei) konterte, dass das Motiv auf die alttestamentarische Geschichte von Judit und Holofernes anspiele. Darin bezirzt die gottesfürchtige Judit den babylonischen Felldherrn Holofernes, schlägt ihm — als dieser eines Abends betrunken war — de Kopf ab und rettet so das Volk Israel vor der Unterwerfung (Versklavung) durch die Babylonier. Die Darstellung dieser Szene ist in der Kunst ein weitverbreitetes Motiv. Es ging um die beiden Wahlplakate "Christliche Werte hochhalten!" und "Mach deinen Scheiß mit deinem Kreuz!". "Die Partei" erreichte bei den Landtagswahlen in Bayern im Wahlkreis Würzburg 2.051 Stimmen, was 1,1 Prozent entsprach. (2018)

Auch die Diözese Würzburg protestierte wegen der Darstellung ihres Lieblingssandalenträgers. Und schon gar nicht im fundamentalistischen Gottestaat Bayern. Das Würzburger Bistum forderte "Die Partei" schriftlich in einem Brief auf, das Plakat "aus dem öffentlich wahrnehmbaren Raum zu entfernen" und dass man auf StGB § 166 hinweise. Die Partei veröffentlichte das Bittgesuch auf seiner Facebookseite. Kaum jemand, der bei dem Wahlplakat nicht den satirischen Charakter erkennt? Es ist gleiche Kirche und das gleiche Wüurzburg, das für seine über 150 Mißbrauchsfälle bekannt ist.