Der Vorläufer des Tiny House sind Bauwagen. In der ZDF Fernsehserie Löwenzahn wohnte Peter Lustig schon 1981 in einem Bauwagen. Im Oktober 2006 übernahm Guido Hammesfahr als Fritz Fuchs die Moderation der Sendung. wohnte ebenfalls im Bauwagen. Wenn Sie Ihr Tiny House selber bauen wollen, finden Sie hier alle Informationen darüber.
Die Idee des Tiny House, eine Art Wintertauglicher Wohnwagen mit richtiger Dämmung, gebraucht auf einem Trailer, der mit Traktor oder einem entsprechend starken Pkw oder SUV gezogen werden kann, kommt aus den USA und enstand in der Immobilienkrise 2007, in der viele ihr Haus verloren haben.
Im Prinzip gibt es drei Arten von Tiny Häusern:
1. Ein Tiny House auf einem Traktor Anhänger darf mit Zugmaschine maximal 40 Tonnen betragen und bis 18,75 Meter lang sein.
2. Lkw Auflieger / Anhänger. Auch hier gilt die maximale Länge von 18,75 Meter und ein Gesamtgewicht von 40 Tonnen.
3. Die häufigste Art sind Tiny Houses auf Pkw Anhänger, einem sogenannten Trailer. Hier darf das Gesamtgewicht des Anhängers 3,5 Tonnen nicht übersteigen.
Bei allen gelten als Abmessungen die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung, um das Tiny House auf der Straße bewegen zu dürfen: 2,55m Breite(1) und 4 Meter Höhe. Die Länge ist relativ beliebig, sollte sich aber in Grenzen halten. Bei einem 8,4m Tiny House ist der Trailer rund 10m lang, dazu der Pkw mit vier Meter, sind das zusammen 14 Meter, mit denen man nicht ganz so wendig ist.
(1) Es besteht auch die Möglichkeit einer Überbreite bis drei Meter. Dazu braucht es für jede Fahrt eine kostenpflichtige Sondergenehmigung, die etwa 80 bis 120 Euro kostet.
Ein Tiny House wird in der Holzständerbauweise erstellt. Das heißt, der Rohbau besteht aus Holzbalken.
Als Bodenplatte verwendetet man Holzbalken 8x8 cm oder auch KVH etwa 4x12 cm Balken. Bei den 4x12cm Balken hat man den Vorteil, das man 50 Prozent mehr Dämmung unterbringen kann. Das muss jeder für sich entscheiden. Das hängt auch mit der geplanten Fassade zusammen. Will man schweres Douglasie Holz verwenden, nimmt man lieber die leichten 4x12cm Balken, weil man sonst über das Gesamtgewicht von 3,5 to. kommt.
An der Unterseite der Bodenplatte montiert man dünne 9mm starke Siebdruckplatten und dreht die Bodenplatte dann um. Die Siebdruckplatten sollen das Haus nur von unten schützen. Auf die Oberseite kommen später als Fußboden OSB Platten 18 oder 21mm stark. Als Dämmung bietet sich Steinwolle oder auch druckfeste XPS Styrodur (Styropor) an.
Damit das Tiny House als Ladung anerkannt wird (was Bürokratie spart), darf das Tiny House nicht fest mit dem Trailer (Pkw Anhänger) verbunden werden, sondern muss sich lösen lassen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Zulassung als Wohnwagen. Dann muss eine Zulassung einer Prüforganisation (TÜV, DEKRA, etc) erfolgen. Das Tiny House als Ladung braucht keine extra Zulassung.
Danach kommen die vier Wände und das Dach. Wenn der Rohbau steht, wird alles in einer wetterfesten und diffussionsoffenen Unterspannbahn eingewickelt, damit die Feuchtigkeit durch die Wand nach außen austreten kann.
Es empfiehlt sich eine hinterlüftete Fassade. Hier werden Dachlatten auf die Unterspannbahn auf die darunterliegenden Balken montiert. Auf die Dachlatten kommt die Fassade. Was man als Fassade nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Von Bitumen Wellplatten bis Douglasie Fassadenbretter ist alles möglich.
Jüngere Tiny House Besitzer bauen in der Regel ein 2-stöckiges Tiny House, bei dem sich das Schlafzimmer über dem Bad befindet und über eine Treppe oder Leiter erreicht werden kann. Tiny House Besitzer mittleren Alters schätzen eher die barrierefreie Tiny Houses, wo alles auf einer Ebene liegt. Das empfiehlt sich für Menschen, die nachts häufiger auf die Toilette müssen. Oder für Menschen, die nicht mehr so sportlich sind.
In den meisten Tiny Houses finden sich die nachhaltige Trockentrenntoilette, bei der flüssiges von festem getrennt wird. Sie kommt, wie es der Name schon sagt, ohne Wasserspülung aus, bei der wertvolles Trinkwasser in den Gulli gespült wird.
Es gab in Deutschland eine private Hilfsorganisation, die in jedem Landkreis Tiny House Siedlungen geplant hatte. Doch nach vielen Anfragen musste man feststellen, das sich die Gemeinden und Politik mit Händen und Füßen gegen Tiny House Siedlungen wehren.
Zum Aufbau von Tiny House Siedlungen steht das deutsche Baurecht entgegen. Es reicht nicht, sich ein Grundstück zu kaufen und Stellplätze zu vermieten. Die Bürokratie in Deutschland lässt grüßen. Einfacher ist es z.B. in Polen, wo bis 50qm kein Bauantrag erforderlich ist. In Deutschland mögen Politiker und Gemeinden keine Wagenburgen, wie Tiny House Siedlungen auch abfällig von Politikern beschimpft werden. Statt von Bürgern hunderte Euro Grundsteuer pro Jahr abzukassieren, um die eigenen Pensionen zu bezahlen, sollten Gemeinden Stellplätze für Tiny House Siedlungen zum pachten (mieten) anbieten. Ein Tiny House Grundstück braucht nicht mehr als 100 bis 150 Quadratmeter.
Will man umziehen, nimmt man einfach sein Haus in den anderen Landkreis — in eine andere Tiny House Siedlung mit.
Die meisten Politiker und Kommunen blockieren die Idee von Tiny Häuser und Kommunen blockieren die Errichtung von Tiny House Siedlungen. Warum ist klar: Man hängt noch im Mittelalter fest: Bis heute dürfen Gemeinden in Deutschland vorschreiben, welche Farben Hausanstriche haben dürfen und welche Farbe die Dachziegel haben dürfen. Vorschriften als längst vergangenen Tagen, die heute nicht mehr zeitgemäß sind.
Auf die Abzocke durch Grundsteuern will man festhalten und nicht auf die Pensionen auf Kosten des Steuerzahler verzichten...
Wünschenswert ist die Idee von einem Veganen Klimacamp, das ganz auf tierische Produkte verzichtet. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch ethisch ein Schritt in die Richtung Zukunft.
Auch die Idee der Produktion von eigenem Strom und Wärme, etwa durch Speicherung der durch Photovoltaik erzeugtem Strom in Wasserstoff speichern, um darauf im Winter Strom produzieren zu können. Oder auch der Betrieb von Biomeiler, eine Art Kompostheizung, betrieben mit kostenlosem Kompost Tiny Häuser wärmen ist.
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