Seit 2011 sind besonders stromintensive Unternehmen teilweise von Netzentgelten befreit. Das muss der Steuerzahler abfangen. Alleine für 2017 kosten diese Industrierabatte mehr als eine Milliarde Euro.
Währen der Bürger spart, wenn er weniger Strom verbraucht, ist es in der Industrie genau umgekehrt. Viele Firmen verbrauchen extra mehr Strom, um in den Genuss der Subventionen zu kommen. Umso mehr man verbraucht, umso weniger zahlt man — und umso mehr zahlt der Steuerzahler. Die Rabatte bei den Strom-Netzentgelten kosten den Verbraucher alleine 2017 rund 1,115 Millarden Euro. Seit 2012 musste so der Steuerzahler rund 4,5 Milliarden Euro an Netz-Rabatten auffangen und diese mitbezahlen.
Aus einer Anfrage der Grünen antwortete die Bundesregierung, das zwischen 2012 und 2016 die Netzentgelt-Subventionen auf rund 3,4 Milliarden Euro summiert haben. 2016 werde die Umlagenhöhe rund 897,5 Millionen Eur betragen. 2015 waren 433 Unternehmen von den Stromnetzentgelten teilweise befreit gewesen.
Eingeführt wurde die Subventionen 2011 unter Bundesregierung CDU und SPD nach dem Beschluss des Atomausstieg, weil mit steigenden Strompreise gerechnet wurde. Doch sind die Strompreise um 70 Prozent eingebrochen. Aber die Subventionen sind geblieben.
Die GRÜNEN kritisieren: "Es ist schlichtweg nicht vermittelbar, das private Haushalte die Stromrechnung von Siemens, Schlachthöfen oder Aldi mitbezahlen".
Nach dem heutigen Stand (4. November 2016) sind rund 5.000 Firmen bis zu 80 Prozent von den Netzendgelten befreit — und jedes Jahr werden es mehr.
2017 wird die EEG-Umlage von 0,378 auf 0,3888 Cent pro Kilowattstunde steigen.
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