In unserem Lexikon des Aberglauben finden Sie eine Reihe von kurzen Beschreibungen aus den Bereichen Aberglaube, Sekten und Religionen.
Als Aberglaube bezeichnet man einen Irrglauben an das Wirken irgendwelcher Mächte oder Götter, die Glück oder Unglück bringen. Auch Religion ist Aberglaube. Ursache ist eine falsche Verknüpfung von Ursache und Wirkung. Angefangen von Spruchformeln wie "Toi, Toi, Toi" bis Daumen drücken.
Als die britische Königin Elizabeth II. am 18. Mai 1965 Duisburg besuchte, nannte die Deutsche Bundesbahn kurzerhand den Bahnstein 13 in den Bahnstein 12a um.
siehe → Exorzismus (Teufelsaustreibung)
Der Begriff Bibelcode (auch bekannt als Tora-Code) bezeichnet die Annahme, dass es im Text des Vereinsbuches des Christentum — "Bibel" — versteckte, aussagekräftige Textkonstellationen gibt (Steganographie). Diese Behauptung ist allerdings sehr fragwürdig, weil es keinen "Generalschlüssel" oder ein Schema dieser Codes gibt. Also kann man auch alles einfach widerlegen.
Im Dom von Neapel wird als Reliquie getrocknetes Blut des Heiligen Januarius (San Gennaro) gezeigt, das sich während bestimmter religiösen Zeremonien verflüssigt. Die Ampulle ist Jahrhhunderte alt und wird von Gläubigen als Wunder angesehen. Bei dieser Zeremonie wird der Behälter mit der schwarzen festen Masse solange bewegt, bis sich die Masse verflüssigt. Das es sich um Blut handelt ist eher unwahrscheinlich. Die Kirche weigert sich, das Blutwunder wissenschaftlich untersuchen zu lassen.
Bei dem Blutwunder spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Einmal die Bewegung — Thixotropie ist die Eigenschaft mancher Gele oder fester Stoffe, unter Vibration oder bei Bewegung flüssig zu werden. Chemiker kennen verschiedene Erklärungen, die auch schon vor Jahrhunderten bekannt waren: Der Chemiker Luigi Garlaschelli (1991) ist dieser Erklärung nachgegangen und konnte eine dunkelbraune thixotrope Substanz aus Eisenchlorid (Molysit), Kalk und Kochsalz herstellen. Eine andere Methode ist Ton, Ö, Bienenwachs, Leinsamen und Alkohol. Hierbei ist die Füssigkeit normalerweise fest, aber bei einer kurzen Erschütterung wird sie verflüssigt. Auch Ketchup gehört dazu, wenn man ihn in der Flasche kräftig schüttelt, fließt er leichter heraus.
Im Vereinsbuch Bibel des Christentum findet sich ein Artikel über einen Brennenden Dornenbusch, bei dem nicht der Busch selbst brennt. Das ist allerdings nicht ungewöhnliches.
Viele Zistrosen sondern in der Sonne leicht entflammbare ätherische Öle ab. Ein einziger Funke genügt, um das Öl in Brand zu setzen. Der Strauch brennt, ohne zu verbrennen. Umso länger er brennt, vernichtet er auch die Pflanze.
Das Christentum ist eine Religion, die aus dem Judentum hervorgegangen ist. Sektenmitglieder werden Christen genannt. Die Sekte bezeichnet sich in ihrer Gesamtheit auch Christenheit. Die Sekte propagiert, dass ein unsichtbarer Gott ohne Namen die Welt erschaffen hat.
Mit einem → Exorzismus treiben Sektenmitglieder des Christentum ihren Mitgliedern logische Gedanken (Besessenheit) aus. im Mittelalter folterten sie Frauen (Hexen) und Männer. Diese Praxis wurde weitgehend eingestellt. Logische Gedanken bezeichnen Sektenmitglieder als Teufel oder Dämonen.
Die klinischen Psychologie und Psychiatrie bewertet die "Besessenen" als eines der Symptome einer organischen Krankheit oder als psychische Störung. 1976 verstarb die 23jährige Anneliese Michel bei einem solchen Exorzismus der Kirche. Eltern und Geistliche ("Exorzisten") wurden wegen unterlassene Hilfeleistung verurteilt.
Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters ist mit Abstand die größte Weltreligion. Ihre Anhänger bezeichnen sich als Atheisten.
Das Fliegende Spaghettimonster (englisch Flying Spaghetti Monster, kurz: FSM) nennt sich die Gottheit der im Juni 2005 vom US-amerikanischen Physiker Bobby Henderson begründeten Religionsparodie, die als Verteidigung der Evolutionslehre entstand. Die von Henderson verfasste Glaubenslehre war als Persiflage der kreationistischen Pseudowissenschaft Intelligent Design gedacht, die damals auf Betreiben der Intelligent-Design-Bewegung gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie im Biologieunterricht mehrerer US-amerikanischer Schulbezirke gelehrt werden sollte. Da der Kreationismus keinen bestimmten Gott als Schöpfer nennt, argumentierte Henderson, es handele sich dabei nicht um den christlichen, sondern um seinen Gott, das Fliegende Spaghettimonster. Der Vorlage etablierter Religionen folgend wurden als Teil der Religionskritik in den folgenden Jahren kirchliche Strukturen und Gemeinden in verschiedenen Ländern aufgebaut und auch die staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft angestrebt und teils erlangt.
Die englische Selbstbezeichnung lautet Flying Spaghetti Monsterism. Auch hat sich der Begriff Pastafarianismus (ein Kofferwort aus Pasta und der Rastafari-Bewegung) eingebürgert. Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als Pastafaris. Der Name des fliegenden Spaghettimonsters rührt von seiner Ähnlichkeit mit einer großen Portion Spaghetti mit — teilweise vegan — Fleischbällchen (Spaghetti with meatballs) und Stielaugen her. Statt von der "Hand Gottes" sprechen Pastafaris von His Noodly Appendage ("Seinem Nudeligen Anhängsel").
Die Tageszeitung Abendpost berichtet davon, das in Deutschland trotz Religionsfreiheit die Kirche nicht als Religion anerkannt wird.
In dem Grabtuch von Turin soll der ehemalige Sektenführer des Christentum Jesus bestattet worden sein. Es hat sich als Fälschung aus dem Mittelalter herausgestellt.
Kreationismus (von lateinisch creatio "Schöpfung") bezeichnet die Auffassung, dass der unsichtbarer Gott der Sekte Christemtum das Universum geschaffen hat, also mit Leben und Mensch. Das dieser Glaube von der Wissenschaft als widerlegt gibt, interessiert die Sekte nicht. Auch andere Sekten haben sich diesem Irrglauben angeschlossen: Im Islam vertritt heute z.B. Harun Yahya den Kreationismus, aber auch im Judentum gibt es Anhänger des Kreationismus orthodoxer Richtungen.
Viele Sekten propagieren den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Das Christentum gehen Sektenmitglieder in das Jenseits oder den Himmel ein, wenn sie sterben. Doch von diesem Jenseits oder Himmel gibt es weder Prospekte, noch Fotos oder einen Internetauftritt. Die Reinkarnation geht noch einen Schritt weiter. Wer sich gut führt, kann wieder auf der Erde neu geboren werden.
Die Weltreligion des Satanismus ist das Gegenstück zu christlichen Sekten. Ihr unsichtbarer Gott wird als Teufel bezeichnet und herrscht über die Unterwelt (hier ein nicht näher bezeichneter Ort). Eigentlicher Erfinder war die christliche Sekte. Weil niemand an den Unfug glauben sollte, erfand man die Hölle als Strafe für alle, die nicht der Sektenlehre folgen wollten. 2016 feierte die Satanskirche Church of Satan 50jähriges bestehen.
Das Arbeits- und Sozialministerium unter der Herrschaft von Hubertus Heil (SPD) verzichtet 2024 aus Aberglaube auf das 13. Sozialgesetzbuch und gibt nach dem 12. gleich das 14. raus.
Jesus, der ehemalige Sektengründer und Vereinsvorsitzende des Christentum wurde an ein Kreuz genagelt und aufgestellt. Unter Stigmatisation bezeichnet man das Erscheinen dieser Wundmale an einem Sektenmitglied. Bis heute gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis für diese Existenz.
Die Bauernmagd Therese Neumann von Konnersreuth (1898-1962) wurde als katholische Mystikerin mit ihren angeblichen Stigmata und jahrelange Nahrungslosigkeit bekannt. Sie löste ganze Wallfahrten nach Konnersreuth aus. Erst lange nach ihrem Tode fand mit der Eröffnung eines Verfahrens zur Seligsprechung 2005 durch Bischof Gerhard Ludwig Müller eine gewisse kirchliche Anerkennung statt.
Therese Neumann aus Konnersreuth behauptete, Visionen von Jesu gehabt zu haben. Die angeblichen Sigmatisierungen — Wundmale Christi — haben ich als Menstualbrut herausgestellt. Auch die angebliche Fastenzeit, in denen sie angeblich Wochenlang keine Nahrung zu sich genommen haben, hat sich als falsche Behauptung herausgestellt.
siehe → Exorzismus
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