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Das sollten Sie wissen, wenn Sie Milch, Käse und Fleisch essen: Das qualvolle Leiden der Tiere und Vegane Alternativen

Deutschland. Das Lügenmärchen von der gesunden Milch kennen wir alle. Von Kind auf bekommt man eingeredet, Milch sei gesund. Immerhin gab der Milchindustrie-Verband allein 2010 rund 500 Millionen Euro für Werbung von Milch und Milchprodukten aus. Alleine die 100 angeschlossenen Molkereien und Verarbeiter des Milchindustrie-Verband e.V. erwirtschaften mit dem Leid von Tieren jährlich einen Umsatz von rund 22 Milliarden Euro.

In der Werbung sieht man immer nur glückliche Kühe auf einer grünen Wiese, aber die traurige Wahrheit sieht anders aus. Kuhmilch macht krank und ist für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Kuhmilch fördert Hautkrankheiten, Akne, Übergewicht und Krebs.

Die fünf größten Unternehmen in der Milchbranche, Nestlé, Danone, Lactalis, FrieslandCampina und Arla Foods, machten 2010 fast 60 Milliarden Euro Umsatz mit tierischen Milchprodukten.

Auf schockierende Bilder des Tierleids aus der Milchproduktion haben wir hier an dieser Stelle weitgehend verzichtet. Jeder, der Kuhmilch oder tierische Milchprodukte konsumiert, sollte sich im klaren sein, welches Leid er damit unterstützt. Die Google Bildersuche zum Thema Milchkühe oder Milchindustrie sollten jeden zur veganen Ernährung umstimmen.

Unverständlich ist, daß die EU den Milchkonsum bei Kindern fördert — durch das EU-Schulmilchprogramm. Die EU-Kommission stellt dafür rund 75 Millionen Euro Zuschüssen bereit. Deutschland bekommt davon mehr als 17 Millionen Euro.

Auch die Bauernpartei CDU und Bundesregierung unterstützt Milchbauern, indem sie z.B. Kuhmilch oder Fleisch als "Grundnahrungsmittel" einstuft und damit steuerlich mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von nur 7% belastet, dagegen die pflanzliche Alternative mit 19% belastet.

In Deutschland gibt es etwa 80.000 "Milchviehhalter" Bereits im Jahr 2008 empfahl der Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) den Milchbauern eine Reduzierung von mindestens zehn Prozent weniger Tiere zu halten, statt dessen wurden immer mehr Milchkühe gehalten.

Die Agrarminister beschlossen, die Milchquote zum 1. April 2015 auslaufen zu lassen. Die hatte zuvor die Produktion der Milchbauern künstlich begrenzt und so den Preis nach oben getrieben. Seit April 2015 dürfen die Bauern so viel Milch produzieren, wie sie wollen und nun beschweren sie sich, das der Milchpreis wegen einem Überangebot im Keller ist. Im September 2015 gewährte die EU den Milchbauern 500 Millionen Euro Soforthilfe, davon 69 Millionen alleine für Deutschland.

Landwirte wurden schon immer subventioniert. 2015 stellte die EU 43 Milliarden Euro für die Bauern in Deutschland bereit — weitere 13 Milliarden für die Förderung des ländlichen Raumes wie die Modernisierung von Betrieben.

Der Milchgipfel im Mai 2016 zeigte, welche Verbände geladen wurden: Nur der linientreue Deutsche Bauernverband mit Molkereien und Handelsvertretern. Nicht dabei waren die Agrarminister der Länder — überwiegent die Grünen — und auch nicht der Milchbauernverband BDM, der rund 20.000 Milchbauern vertritt. Auch hier wurden wieder 100 Millionen Euro locker gemacht.

Käse immer aus Kälber

Käse besteht in den meisten Fällen aus Lab. Lab ist ein Gemisch aus den Chymosin und Pepsin und wird aus dem Labmagen junger Kälber gewonnen. Meistens handelt es sich um Kälberlab. Wenn sich die Kälber noch im milchtrinkenden Alter befinden, sind in den Mägen genug Enzyme vorhanden, die zum Spalten des Milcheiweißes Kasein benötigt wird. Bei der Herstellung von Käse wird Lab eingesetzt, damit die Milch eindickt, ohne sauer zu werden. Tierisches Lab wird aus der Magenschleimhaut des vierten Magens junger Kälber entnommen. Lab muss nicht deklariert werden, da es international nicht als Lebensmittelzusatzstoff eingestuft ist. Es gibt auch pflanzliches und mikrobielle Labaustauschstoffe, doch leider überwiegen das tierische Lab, weil es billig ist.

Landwirte müssen Neue Märkte erschließen: Weg von der Milch- und Fleischproduktion und hin zur Gesunden Ernährung: Vegane Alternativen zu Milch, Käse und Fleisch

Immer mehr Landwirte gehen neue Wege, weg von der Tierhaltung, hin zum Maisanbau für Biogasanlagen: Mais ist die effizienteste Pflanze für die Gewinnung von Biogas. Die Stromproduktion mit Mais in Biogasanlagen ist sehr lukrativ.

Ein relativ neues Geschäftsfeld in der Landwirtschaft ist der Anbau von Soja und Lupinen zur Herstellung von Soja Milch Ersatz oder Fleischersatzprodukten. Das neue Lupinen soll für Speiseeis, Kuchen und Fleisch eingesetzt werden. Lupinen sind das neue Soja und neue Fleisch. Pflanzliche Fleischalternativen haben zweistellige Zuwachsraten.

Auch der Weizenanbau ist immer lohnender, denn immer mehr gewinnen aus dem Weizenmehl den Weizen-Gluten und stellen daraus Seitan her, ein vielseitige Fleisch-Ersatzprodukt. Immer mehr kleine Landwirte stellen Weizenmehl selbst her und verkaufen den wertvollen Weizen-Gluten. Bezahlt der Verbraucher im Supermarkt für ein Kilogramm Weizenmehl (405) rund 40 bis 50 Cent, liegen die Preise für den reinen Weizen-Einweis (Gluten / Seitan) bei fünf bis zehn Euro.

Pflanzliche Ersatzprodukte sind gefragt, von der Sojamilch, Sojafleisch und dem Seitanfleisch aus Weizenmehl.

Hintergrundwissen zur Milch

Rund 120kg Kuhmilch und Milchprodukte verbraucht der Deutsche in einem Jahr. In Deutschland gibt es 90.200 Betriebe, die Kühe für die Milchproduktion (und anschließendem Fleischproduktion) halten. Nur in Deutschland gibt es etwa 5 Millionen Milchkühe, von denen nur die Hälfte Zugang zur Weide haben.

Die Kälber werden ihren Müttern bereits nach einem Tag weggenommen. Verzweifelt schreit die Mutterkuh nach ihrem Kälbchen. Männliche Kälber werden gemästet und nach 12 bis 18 Monaten geschlachtet.

Milchkühe wurden zu Milchleistungen von 7.000 bis 11.000 kg pro Jahr gezüchtet. Sie werden alle acht Stunden gemolken. Blutende Euter sind trauriger Alltag, Entzündungen, usw

Nach rund vier Jahren lässt die Milchleistung nach und sie wird zum Schlachter gebracht. Die Euter sind unnatürlich aufgebläht und der Körper ausgemergelt und eingefallen. Die für die Milchproduktion benötigten Aminosäuren werden der Muskulatur entzogen. Die Kuh magert bis zu 100 Kilo ab.

Eine Kuh, die 50 Liter Milch am Tag geben kann, kann auch schon mal achtfache Mutter werden, ohne aber je länger als ein Tag mit ihrem Kind zusammenzusein.

2005 wurden in der "Nutztierhaltung" rund 800 to. Antibiotika verwendet, das sind mehr als in der Humanmedizin. Über die Milch und das Fleisch nehmen wir die Antibiotika mit auf.

In China wird der Pro-Kopf Milch-Konsum auf 10 Liter pro Jahr angenommen, obwohl in Asien vielmehr Menschen eine Laktoseintoleranz haben. Auch in Asien wird immer mehr Milch, Milchprodukte und Fleisch konsumiert. Rund 100.000 Tiere werden geschätzt pro Jahr verschifft. Alleine in den letzten zehn Jahren hat sich die Fleischerzeugung in Asien verdoppelt.

Pro Jahr werden in Deutschland über DREI MILLIONEN RINDER geschlachtet!

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Schlachtungen 2012: Über 3,2 Millionen Rinder aus Milch- und Fleischproduktion!

Ein Einblick in die Milchproduktion

Peta hat dazu eine interessante Dokumentation erstellt:
https://www.youtube.com/watch?v=Zg1wQ016FkQ

Milch macht krank

Die Milchindustrie wirbt damit, dass Milch wegen ihres Gehalts an Kalzium und Eiweiss angeblich gesund sei und für starke Knochen sorge. Tierisches Eiweiss, besonders das aus der Milch, ist ein sehr guter Förderer des Krebswachstums. Dies wurde in Studien nachgewiesen. Professor Dr. T. Colin Campbell (Cornell Universität) untersuchte dies auch im Rahmen seiner China Study, die von amerikanischen und chinesischen Steuergeldern finanziert wurde, und stellte fest:

"Welches Protein erwies sich durchwegs stark und nachhaltig als krebserregend? Kasein, das 87 % des in der Kuhmilch enthaltenen Proteins ausmacht, fördert alle Stadien des Krebswachstums."

Es gibt unzählige weitere Studien, die die erheblichen Gesundheitsgefahren durch Milch nachweisen. Aber es kommt noch schlimmer: Laut einer Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) von 2013 stammen 92 % der giftigen Substanzen in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten. Größter Lieferant für Giftstoffe sind Milchprodukte, aus denen 54 % aller Giftstoffe in Nahrungsmitteln stammen!

"Kuhmilch dient biologisch dazu, ein Kalb innerhalb kürzester Zeit wachsen zu lassen. Wenn aber dieser Hormoncocktail auf einen Organismus wie den Menschen trifft, der für diese extremen Hormonwirkungen gar nicht ausgelegt ist, dann wird das gesamte Muster chronischer, oft tödlicher Erkrankungen durch Milch verständlich: Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes, Demenz, Alzheimer, Schlaganfälle, Adipositas usw.", Dr.med. Ernst Walter Henrich

Milchalternativen für den Kaffee

Es muss nicht immer tierische Milch von der Kuh sein! Pflanzliche Alternativen wie Sojamilch, Reismilch oder Mandelmilch schmecken genauso und sind auch für den Kaffee zu empfehlen. Es gibt aber noch mehr pflanzliche Alternativen wie Kokusmilch oder Dinkelmilch.

Die zehn größten Molkereien in Europa

In der EU wurden 2014 rund 161 Millionen Tonnen Milch "produziert". Die zehn größten Molkereien in Europa machten damit 96 Milliarden Euro Umsatz. Laut dem DBV-Situationsbericht betrug die Milcherzeugung 2014 in der EU (ohne Kroatien) auf geschätzte 161 Millionen Tonnen. Zweitgrößter Milchproduzent ist Indien mit 145 Millionen Tonnen. Danach China (45 Millionen Tonnen) oder Pakistan (39 Millionen Tonnen). Auf Rang drei der größten Milchproduzenten ist die USA mit 94 Millionen Tonnen.

Die zehn größten Molkereien in Europa:

1. Nestlé, Schweiz, 21,3 Milliarden Euro, auch weltweit die größte Molkerei (15. Juli 2014).

2. Danone, Frankreich, 15,2 Milliarden Euro, Marken wie z.B. Actimel, Activia, Danone und Fruchtzwege.

3. Lactalis (Parmalat), Frankreich; 14,6 Milliarden Euro

4. FrieslandCampina, Niederlande; 11,4 Milliarden Euro, Marken wie Landliebe, Optiwell oder Südmilch. Das Unternehmen verarbeitete in 2013 10,7 Mrd. kg Milch von 19.244 Landwirten.

5. Arla Foods, DK/SE/DE; 9,4 Milliarden Euro. Nach eigenen Anhaben wurden 2013 12,7 Mrd. kg Milch verarbeitet.

6. Unilever, NL/UK; 5,6 Milliarden Euro. Einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Bekannte Marken sind z.B. die Margarine-Marken Rama, Becel und Sanella.

7. Deutsches Milchkontor GmbH (DMK), Deutschland; 5,3 Milliarden Euro.

8. Sodiaal, Frankreich; 5,0 Milliarden Euro

9. Bongrain, Frankreich; 4,4 Milliarden Euro. Bekannte Marken Bresso und Le Tartare

10. Müllermilch, Deutschland, 3,8 Milliarden Euro.

Jedes Glas Milch hat eine Vergangenheit

Peta hat dazu die Interessenta Doku "Jedes Glas Milch hat eine Vergangenheit" erstellt:
https://www.youtube.com/watch?v=cpP2eGP4ExQ

Die Milchindustrie gegen Sojamilch und veganen Käse

Der Verbraucher konsumiert immer weniger Milch, Milchprodukte und Fleisch. Produzenten von Milchalternativen und Fleischersatz erzielen zweistellige Zuwachsraten. Das schmeckt dem Milchindustrie-Verband gar nicht, der in Deutschland rund 30 Millionen Tonnen Milch pro Jahr "produziert". Die Hälfte davon werden zu Käse verarbeitet.

Der Milchindustrie-Verband bekämpft Vermarktungstricks wie "veganer Käse" oder "Soja-Milch".

Die Vereinten Nationen haben den "Codex Alimentarius" herausgegeben, einer Sammlung von Richtlinien für die Herstellung von Lebensmitteln. Danach wird Käse aus Milch gemacht. Käse wird auch von Vegetariern, die kein Fleisch essen, konsumiert. Aber seit immer mehr Verbraucher tierische Produkte ablehnen, wächst der Markt an veganen Lebensmitteln.

Der "vegane Käse" ist aus Nüssen, Soja oder Hefeflocken hergestellt und dürfe sich nicht Käse, sondern nur "Brotauflage" nennen. Man nutze die Bezeichnung veganer Käse, um für die Veganen Produkte Werbung zu machen.

Solche Anbieter sind dem Milchindustrie-Verband ein Dorn im Auge. Der Verband sucht im Supermarkt oder googelt nach möglichen Verstößen gegen den Kennzeichnungsschutz für Milchprodukte. Auf der Ernährungsmesse Anuga in Köln meldet der Milchindustrie-Verband zwei Verstöße von einem Anbieter von veganen Produkten wie "Frischkäse" oder "Sahne" Noch vor Ort verwarnen Beamte des Landwirtschaftsministeriums den Anbieter.

Weil sich nichts tat, forderte der Milchindustrie Verband den Hersteller schriftlich auf, die Kennzeichnung zu ändern. Als es wieder keine Reaktion gab, informierte er die zuständige Behörde für die Lebensmittelüberwachung. Noch ist das Verfahren in der Schwebe. Aber der Milchindustrie-Verband ist überzeugt, dass es den "veganen Frischkäse" und die "vegane Sahne" bald nicht mehr geben wird.

In einem anderen Fall hat ein Hersteller ein, wie der Milchindustrie-Verband es umschreibt, "gelbes Produkt" als "veganen Käseaufschnitt" angeboten. Auch dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Notfalls würde man vor Gericht gehen. Was sich Käse nennen darf, regelt im Detail eine EU-Verordnung. Das ist eine Besonderheit. Für Fleischerzeugnisse gibt es solche Vorschriften nicht — weshalb "vegane Frikadellen" angeboten werden dürfen. Dagegen sind Käsebezeichnungen oder Bezeichnungen für Milcherzeugnisse streng geschützt.

Die Mitgliedsstaaten konnten in Brüssel Ausnahmen anmelden; für Deutschland ist das etwa Leberkäse. Wo Käse draufsteht, muss Milch drin sein; pflanzliche Ersatzstoffe sind nicht erlaubt.

Mit Milchersatz-Produkten begann es schon unter Napoleon III., dem Butter als Proviant für seine Soldaten zu teuer war. So entstand die pflanzliche Margarine.

In den 1990ern kam "Soja-Milch" auf den Markt. Auch dagegen wehrte sich der Milchindustrie-Verband. Heute heißen die Produkte "Soja-Drinks". Zuletzt sorgte "Analogkäse" für Aufsehen, der mit billigeren pflanzlichen Zutaten hergestellt und wie Käse zum Überbacken von Pizza oder Lasagne verwendet wird. Dieses Imitat wird inzwischen als "Gastromix" gehandelt.

In vier bis fünf Fällen im Jahr wird der Milchindustrie-Verband nach eigenen Angaben aktiv, um gegen "missbräuchliche Verwendungen von Namen wie Käse, Milch oder Sahne" vorzugehen. Die Hersteller seien vorsichtiger geworden, so der Verband.

Doch nicht jeden Prozess gewinnt der Milchindustrie-Verband: In einem Streitfall befand die zuständige Behörde in einem Streitfall, dass die Bezeichnung "Joghurt-Alternative" für ein veganes Produkt zulässig ist. Die Auseinandersetzung habe sich trotzdem gelohnt, so der Verband, weil sie für Klarheit gesorgt habe.

Umweltschäden durch Milchindustrie

Nach einer Untersuchung des Öko-Institut e.V. ist z.B. tierische Butter eines der klimaschädlichsten Produkte, bei der Produktion von nur einem Kilo Butter weden rund 24 kg(!) CO2 ausgestoßen, im Vergleich dazu sind es bei einem Kilo Brot nur 780g CO2.

Laktoseintoleranz und Alternative zu Kuhmilch

Bei Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit wird der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase nicht verdaut. Wenn keine Symptome auftreten, spricht man von einer Laktosemalabsorption. Etwa 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung hat eine Laktoseintoleranz. In Deutschland sind ca. 15 % der Erwachsenen laktoseintolerant.

Bei Laktoseintoleranz gelangen nach dem Konsum von Milch und Milchprodukten größere Mengen Milchzucker, die bei laktosetoleranten Personen im Dünndarm verarbeitet werden, in den Dickdarm und werden dort von der Darmflora als Nährstoff vergoren. In der Folge kommt es vor allem zu Darmwinden und Blähungen, Bauchdrücken bis -krämpfen, Übelkeit, Erbrechen und häufig auch zu spontanen Durchfällen.

Es können auch unspezifische Symptome auftreten wie chronische Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Gliederschmerzen, innere Unruhe, Schwindelgefühl (Vertigo), Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Erschöpfungsgefühl, Nervosität, Schlafstörungen, Akne, Konzentrationsstörungen, eine gestörte Aufnahme von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen usw.

Alle (gesunden) neugeborenen Säugetiere bilden während ihrer Stillzeit das Enzym Laktase, das das Disaccharid Milchzucker in die verwertbaren Zuckerarten D-Galaktose und D-Glukose spaltet. Im Laufe der natürlichen Entwöhnung von der Muttermilch sinkt die Aktivität der Laktase auf etwa 5 bis 10 % der Aktivität bei der Geburt. Das gilt für den Menschen und alle anderen Säugetiere.

Kuhmilch-Alternativen Sojamilch, Reismilch oder Hafermilch

Für Vegan lebende Menschen ist es eine Ethik-Frage, aber für Menschen mit Laktoseintoleranz ein Segen: Die Sojamilch, Reismilch oder Hafermilch.

Sojamilch — sog. "Soja-Drink" — dient in der veganen Ernährung als Ersatz für Kuhmilch. Sie ist sämig und wie Kuhmilch zu verwenden. Nur für den Kaffee ist Sojamilch nicht ideal, weil sie ausflockt, was vor allem bei stärker geröstetem Kaffee geschieht. Die meisten Soja-Drinks sind gesüßt, um den Kuhmilch-Geschmack mehr zu imitieren. Sojamilch ist glutenfrei, cholesterinfrei und laktosefrei, deshalb ideal für Milchallergiker, Menschen mit hohen Blutfettwerten oder Laktoseintoleranz.

Sojamilch enthält kein Vitamin C und auch kein Vitamin B12 sowie ein Calciumdefizit, weshalb viele Sojadrinkt mit Calcium und teilweise mit Vitaminen angereichert sind.

Es gibt auch sehr leckere Soja Alternativen für Sahne-Quark oder vegane Käse Aufschnitt und die Auswahl wird immer größer.

Die Milchindustrie kämpft schon lange gegen Bezeichnungen wie Sojamilch, daher finden Sie Sojamilch unter der Bezeichnung "Soja-Drink".

Müller Milch — Müllers Gen-Milch

Wer ist Müllermilch? Müllermilch ist die Marke der Molkerei Alois Müller, einer Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Theo Müller, einem europaweit agierender Lebensmittelkonzern, zu dem auch die HK Food Gruppe gehöhrt, zu denen die Marken Homann Feinkost, Nadler, Lisner, Pfennigs, Hopf, Livio und die Unternehmen Nordsee und Bastian's. Auch die Molkerei Weihenstephan gehört zur Unternehmensgruppe. Zur Gruppe gehören unter anderem Tochterunternehmen mit eigenständigen Marken wie Müller, Müller Wiseman, Müller Quaker Dairy, Weihenstephan, Sachsenmilch und Käserei Loose

Die Unternehmensgruppe gehört mit einem Umsatz im Molkereibereich von geschätzt rund 3,3 Mrd. Euro (Stand: 2013) zu den größten Molkereikonzernen der Welt. Insgesamt erwirtschaftet die Gruppe jährlich einen Umsatz von rund 4,9 Milliarden Euro (2013).

Im Sachsenmilch Werk in Leppersdorf werden pro Jahr mehr als 1,7 Millionen to. Milch verarbeitet. 50.000 to. Schnittkäse, 45.000 to. Butter 25.000 to. Mozzarella und 20.000 to. Sauermilchkäse. Es ist das größte Molkerei Europas mit Kapazitäten für Frischmilchprodukte, 310 Millionen Liter Haltbare Milch und 60.000 to. für Milchprodukte mit Früchten.

2007 investierte die Unternehmensgruppe am Standort Leppersdorf 22 Millionen Euro in den Bau der weltweit ersten Bioethanol-Anlage, die aus dem Molke-Restprodukt Melasse seit 2008 jährlich 10 Millionen Liter des Kraftstoff-Zusatzes produziert.

In Israel werden neben dem hebräischen Verpackungsauftritt die Produkte unter Aufsicht von Rabbis nach Super-Koscher-Regeln hergestellt — für den israelischen Konsumenten ein Beweis besonders guter Qualität. Produziert werden die Joghurts in Lizenz von Milko Dairies, einem Tochterunternehmen der Central Bottling Company Ltd (CBC).

In die Kritik geriet das Unternehmen durch Födermittel der EU und des Landes Sachsen mit rund 70 Millionen Euro. Das ganze mit einem Trick, in dem man in einem neuen Werk neue Arbeitsplätze und damit Subventionen erhielt, an anderer Stelle aber Werke geschlossen hat. (siehe "Müller-Milch melkt Steuerzahler" des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)

Bekannt wurde auch der politische Streit um die Erbschaftssteuer 2003, bei dem Theo Müller seinen Kindern das Unternehmen übertragen wollte, doch um den dreistelligen Euro-Millionen an Steuern zu sparen, ging er in die Schweiz. Die Holding residiert in Luxemburg.

Sechs Jahre stritten Greenpeace und die Großmolkerei Müllermilch vor Gericht darüber, ob Müllermilch als "Gen-Milch" bezeichnet werden darf. Das Bundesverfassungsgericht hat zugunsten der Umweltschutzorganisation geurteilt.

Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace darf dem Bundesverfassungsgericht zufolge Milch von Kühen, die gentechnisch verändertes Futter fressen, als "Gen-Milch" bezeichnen. Diese Kritik entbehre "nicht jeglicher zutreffender Tatsachengrundlage" und sei vom Grundrecht der Meinungsfreiheit geschützt, entschied das Gericht im dem veröffentlichten Beschluss. Damit scheiterte die Verfassungsbeschwerde der Unternehmensgruppe.

Die Verfassungshüter bestätigten damit ein entsprechendes Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom März 2008. Danach hatte Greenpeace 2004 und 2005 die Verwendung gentechnisch manipulierter Futtermittel bei der Milchherstellung kritisiert und dabei die Marken der Unternehmensgruppe — Müller, Weihenstephan und Sachsenmilch — als "Gen-Milch" bezeichnet. Dagegen klagte das Unternehmen nun bis zum Bundesverfassungsgericht mit dem Argument, das gentechnisch veränderte Futter führe zu keinen Veränderungen der Milch selbst.

Den Karlsruher Richern zufolge ist der Begriff "Gen-Milch" eine "substanzarme Äußerung", die im konkreten Kontext beurteilt werden müsse. Greenpeace habe diesen Begriff bei allen Aktionen immer im Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Futtermitteln benutzt. Da die Unternehmen von Müller-Milch aber "nicht im gesamten Produktionsprozess auf gentechnische Verfahren verzichten", sei die Kritik von Greenpeace auch keine unwahre Tatsachenbehauptung, heißt es in dem Beschluss.

Die Unternehmensgruppe Müller hatte während des Streits durch die Instanzen immer betont, der Einsatz von gentechnisch verändertem Futter sei bei den meisten Milchproduzenten "längst Realität". Es sei erwiesen, dass dies "keine Auswirkungen auf die Milch hat" und die Milch ungefährlich sei. AZ: 1 BvR 1890/08

Links zum Thema Milchproduktion in Deutschland

Tierrechtsorganisation Peta informiert über die Milchindustrie
Die dunkle Seite der Milchindustrie mit Video!