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Müllermilch und die Gen-manipulierte Pflanzen im Tierfutter

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Müllermilch verliert (wieder) gegen Greenpeace wegen Gen-Milch

Dezember 19, 2006

Zum dritten Mal verlor jetzt Müllermilch gegen Greenpeace vor Gericht. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln, dass Greenpeace die Milch des Müller-Konzerns auch weiterhin als Gen-Milch bezeichnen darf. Dies ist bereits der dritte gescheiterte Versuch von Müller-Milch, vor dem OLG Köln Greenpeace per Gerichtsbeschluss an der Verwendung des Begriffs zu hindern. Müller und Müllermilch kündigte an, als Nächstes vor den Bundesgerichtshof zu ziehen, um Revision gegen das Urteil einzulegen.

„Aller guten Dinge sind drei. Nach der erneuten Niederlage sollte Müller besser auf eine Fütterung ohne Gen-Pflanzen setzen, anstatt in weiteren Gerichtsverfahren vom eigentlichen Problem abzulenken“, sagte Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace.

Greenpeace setzt sich bereits seit Frühjahr 2004 verstärkt gegen den Anbau von Gen-Pflanzen für Tierfutter ein. Dabei stehen die großen Molkereien Müller/Weihenstephan und Campina/Landliebe im Mittelpunkt der Kampagne. Verbraucher erkennen nicht, ob Gen-Pflanzen eingesetzt wurden. Denn Produkte wie Milch, Eier und Fleisch von Tieren, in deren Futtertrog Gen-Pflanzen gelandet sind, müssen nicht gekennzeichnet werden.

Für pflanzliche Produkte gibt es bereits eine solche Kennzeichnungspflicht. Daher meiden Hersteller von nicht-tierischen Lebensmitteln bislang Zutaten aus Gen-Pflanzen, da dies von der Mehrheit der Verbrauchern abgelehnt wird.

In den USA und Lateinamerika breitet sich der Anbau von genmanipulierten Pflanzen zunehmend aus, da diese in Europa als billiges Tierfutter in großen Mengen Verwendung finden. Greenpeace lehnt genmanipulierte Pflanzen wegen der Gefahren für die Umwelt und der Risiken für Verbraucher ab.

Tierfutter ohne Gen-Pflanzen wird weltweit ausreichend angeboten. Andere Molkereien sind bereits umgestiegen, darunter große Firmen wie Emmi aus der Schweiz, Berglandmilch aus Österreich oder Delta aus Griechenland. „Ausgerechnet die Branchenführer in Deutschland wie Müller-Milch oder Campina/Landliebe setzen weiterhin auf Gentechnik im Tierfutter und fördern damit den Anbau von Gen-Pflanzen weltweit“, sagt Brendel.

Der Anbau von pestizidresistenten Gen-Pflanzen zeigt bereits fatale Auswirkungen, so Greenpeace. So stieg nach Untersuchungen des US-Agronoms Charles Benbrook der Pestizideinsatz in den USA seit Anbaubeginn 1996 bis 2004 um 63.000 Tonnen. Die Landwirte sind außerdem dazu gezwungen, immer giftigere Pestizide zu benutzen, da auch die Unkräuter beginnen, eine Resistenz zu entwickeln.

Umstrittene Unternehmensgruppe Theo M¨ller: Müllermilch, Sachsenmilch, Weihenstephan, Homann

Der umstrittene Theo Müller Konzern findet sich immer wieder in der Presse. Hier nur ein kleiner Auszug. Etwa beim Thema Subventionen: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert in seinem Papier Müller-Milch melke Steuerzahler das Unternehmen, wel es für die Arbeitspläztze in einem neuen Werk Subventionen erhalten, an anderer Stelle jedoch Werke geschlossen habe. Insgesamt wurden mehr Arbeitsplätze abgebaut wie geschaffen. Die Fördermittel der EU und des Landes Sachsen betrugen rund 70 Millionen Euro.

Der Theo Müller Konzern übte 2008 auch Druck auf Milchbauern aus, um so die Preise zu drücken.

Irreführende Markenbezeichnung: Staatliche Molkerei Weihenstephan

Die Unternehmensgruppe Theo M¨ller erwarb 2008 die ehemals staatlichen Molkerei Weihenstephan samt Marken- und Namensrechte vom Freistaat Bayern.

Bis etwa 2008 wurden sowohl auf den Etiketten als auch auf der Website die Bezeichnung Staatliche Molkerei Weihenstephan verwendet. Außerdem war auf den Verpackungen werbewirksam das große bayerische Staatswappen abgebildet, dessen Verwendung durch Privatpersonen und zu kommerziellen Zwecken durch Gesetze eingeschränkt ist. Kritiker reklamierten, dass damit bei den Verbrauchern der irreführende Eindruck erweckt wurde, dass es sich bei Weihenstephan nicht um ein Privatunternehmen, sondern weiterhin um ein staatliches Unternehmen handele. Die Kritik richtete sich am Ende gegen den Staat als Verkäufer: Am 23. August 2011 forderte die agrarpolitische Sprecherin der bayrischen SPD-Landtagsfraktion, Maria Noichl, dass der Firma Molkerei Müller die Verwendung des Bayerischen Staatswappens zu untersagen sei. Es sei schon bei Verkauf der Molkerei ein Fehler gewesen, die weitere Verwendung von Namen und Wappen zu erlauben.

Quellen anzeigen https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensgruppe_Theo_M%C3%BCller#Kritik