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Leichenteile in Kartoffelchips, Gemahlene Läuse als Farbstoff in Süßigkeiten: Überraschend viele Nahrungsmittel nicht vegan

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Viele unserer Lebensmittel sind überraschend nicht vegan: Wer hätte vermutet, das bei Kartoffelchips mit Paprika tierische Leichenteile verarbeitet werden? Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, in denen man keine tierische Inhaltsstoffe vermutet. Skandal: Längst gibt es vegane Alternative für alles, doch immer noch verabeiten Hersteller Leichenteile von Tieren, weil es billiger ist und Tierleid vom Staat durch Steuervorteile subventioniert wird. Hier ein kleiner Einblick zum Nachdenken:

Pflanzenmargarine selten vegan

Wer bei Pflanzenmargarine denkt, sie wäre vegan, liegt leider falsch: Die meisten Hersteller verwenden in "pflanzlicher Margarine" auch tierische Inhaltsstoffe!

In den meisten Pflanzenmargarinen finden sich Molke — ein Nebenprodukt der Käseherstellung. Molke entsteht, wenn Fette und Casein-Eiweiß von der Milch abgetrennt werden.

Omega-3-Fettsäuren gelten als Fitmacher, sind aber auch nicht vegan: Hergestellt werden die Fettsäuren meist aus Fischabfällen.

Vitamin D in Margarine wird meist aus dem Wollfett von Schafen gewonnen.

Bei der E-Nummer E471 handelt es sich um Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren. Dieser kann aus tierischen Fetten gewonnen werden.

→ Um sicher zu gehen, das eine Pflanzliche Margarine auch vegan ist, sollte auf eine Sorte ohne Molke, Omega-3-Fettsären, Vitamin D und Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren ausweichen.

funny-frisch Kartoffelchips enthalten Wild, Kälber, Schwein und Geflügel

Die von der Firma funny-frisch produzierten Kartoffelchips "Chipsfrisch ungarisch" und "Ofen Chips" enthalten Kälberlab (Kälbermagen), Schwein, Wild und Geflügel.

Der Konkurrent Lorenz (Crunchips) gibt ab, das ihre Kartoffelchips ohne "tierische Fleischbestandteile" auskommt, aber im Produktionsprozess tierisches Lab (z.B. Kälbermagen) eingesetzt wird.

Bresso Frischkäse mit Schweinehaut (Gelantine)

Der Hersteller Bresso verwendet in seinem Käse "Kräuter aus der Provence" und "Balance" Gelantine. Gleiches gilt für den Hersteller Rotkäppchen uns sein "Frischer Landrahm Kräuter". Beide Hersteller verwenden tierische Gelantine als Verdickungsmittel. Zwar muss es im Kleingedruckten gekennzeichnet werden, doch wer vermutet Schweinehaut im Frischkäse? Das es auch ohne geht, zeigt der Hersteller Philadelphia.

(Nestlé) Maggi Tomaten-Cremesuppe enthält Speck

Für alle, die bei einer Tomaten Cremesuppe ein vegetarisches Gericht vermutet, der sei vor (Nestlé) Maggi Tomaten Cremesuppe gewarnt: Neben Mehl, Hefeextract, Aroma, usw findet man auch die Zutat "Speck".

Brot oft mit Schweineborsten und Federn hergestellt

Viele Großbäckereien verwenden bei der Herstellung ihrer Waren L-Cystein (E920). Die Aminosäure sorgt dafür, dass der Teig nicht verklebt. L-Cystein wird aus aus Schweineborsten oder Federn hergestellt. Durch eine Gesetzteslücke müssen diese "verstecken Tiere" auf der Produktverpackung nicht erwähnt werden. Organisationen wie Foodwatch fordern schon lange mehr Transparenz für den Verbraucher. Auch verwenden manche Großbäckereien Schweineschmalz oder Quark oder ähnliches nicht vegane Inhaltsstoffe bei der Brotherstellung.

Kennzeichnung: Nach geltendem Recht muss der Inhalttsstoff E920 auf der Verpackung von Backwaren deklariert werden. Doch das sieht die Backindustrie anders: "Das Wissensforum Backwaren e.V. kommt zu dem Schluss, dass ein Zusatz von L-Cystein in Mehl auf verpacktem Brot nicht kennzeichnungspflichtig ist" schreibt lebensmittelklarheit.de. Bei lose verkauften Brötchen greife die Kennzeichnungspflicht nicht.

Säfte und Wein selten vegan

Wer glaubt, das Orangensaft oder Wein vegan sei, liegt leider daneben. Viele Säfte werden mit tierischer Gelatine geklärt. So kann der Saft schneller von seinem naturtrüben Aussehen befreit werden und wird klar. Teilweise wird auch Fischgelatine eingesetzt, um Vitamine im Saft zu binden. Einige Hersteller verzichten allerdings mittlerweile auf den Einsatz von Gelatine. Wer einen gelatinefreien Saft will, sollte aber sicherheitshalber zu naturtrüben Produkten greifen. Bei Wein wird zur Klärung wird häufig Gelatine eingesetzt. Im Endprodukt sind aber keine tierischen Stoffe mehr enthalten.

hohes C und Milram jetzt ohne Schweinehaut (Gelantine)

Der Hersteller Milram verzichtet nun beim "Frühlings Quark Leicht" auf Schweinehaut (Gelantine). Der Hersteller wirbt jetzt sogar mit dem Clean Label "ohne Zusatz von Gelantine".

Auch hohes C verzichtet bei seinem Milden Multivitamin auf Fischgelantine. Hohes C setzt nun eine stärkebasierende und damit veganen Trägerstoff für die Vitamine ein.

Valensina jetzt ohne teilweise ohne Schweinegelantine und Fischgelantine

Der Hersteller Valensina verzichtet nun beim Milden Frühstück "Orange-Mango-Ananas mit Banane und Apfel" jetzt ohne Schweinegelantine (Klärung). Und bei dem Multi-Vitamin 100 Prozent Saft findet sich jetzt keine Fischgelantine mehr (als Trägerstoff). Nach eigenen Angaben sind die Säfte nun vegan.

Was ist Gelantine? Wo ist Gelantine enthalten?

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Gelantine in Gummibärchen und vielen anderen Produkten

Jeder hat schon einmal von Gelantine gehört — die meisten wissen zwar, das es ein tierisch ist, aber was genau es ist, wissen die wenigsten: Gelantine wird aus gekochten Häuten, Sehnen und Knochen von Tieren hergestellt — meist Kühe und Schweine, aber auch Fisch. Teilweise finden sich auf der Zutatenliste statt der Bezeichnung Gelantine auch Kasein.

Wo ist Gelantine enthalten? Gelantine findet sich nicht nur in Gummibärchen, sondern in vielen Süßigkeiten, aber auch in Shampoos, Gesichtsmasken, Kosmetikprodukten, Pudding, Vitaminkapseln, pharmazeutischen Hartkapseln, Säften und vielem mehr.

Zucker ist nicht immer vegan

Immer wieder finden sich in der Presse Meldungen über Zucker, der mit Knochenkohle geweißt wird und damit nicht mehr vegan — nicht mal vegetarisch — sei. In Deutschland wird Zucker vegan hergestellt. Nach eigenen Angaben verwenden Deutsche Raffinerien nur pflanzliche Komponenten, um Zucker zu entfärben.

Zucker aus den USA — womit nach den Handelsabkommen TIPP oder CETA zu rechnen ist — wird Kohle (Tierkohle) aus verbrannten Kuhknochen als Filter eingesetzt, um den Zucker zu entfärben und so zu weißen. Manchmal wird auch wieder Farbe hinzugefügt, um braunen Zucker zu erhalten. Auf der Verpackung muss der Filterstoff nicht abgegeben werden!

Gemahlene Läuse als Farbstoff in Süßigkeiten

Das Titelbild zeigt Läuse, die für den Farbstoff E120 — auch bekannt unter Karmin oder Conchille — gemahlen und verarbeitet werden. Sie finden sich in Lebensmitteln wie Haribo "Primavera" Erdbeeren (siehe Titelbild). Die getrockneten Schildläuse enthalten etwa 14 Prozent Karmin. Zur Herstellung von einem Kilogramm des Farbstoffes sind über 100.000 Schildläuse nötig. Zur Herstellung werden die Schildläuse getrocknet und in Wasser unter Zusatz von Schwefelsäure ausgekocht. Alternative Bezeichnungen: Karmin, Karmesin, Cochenille, Koschenille.

Tierische Inhaltsstoffe bei Kerzen, Etiketten, Briefmarken, Kondome

Viele Kerzen enthalten Bienenwachs, teilweise sogar tierische Fette wie Rindertalg. Einzig Paraffinkerzen sind vegan. Allerdings wird Paraffin aus Erdöl gewonnen. Immer eine schlechte Entscheidung...

Klebstoffe finden sich bei Briefmarken, Briefumschläge, Schuhe oder Etiketten. Leider sind nicht alle Klebstoffe vegan. Bei Etiketten wird meist Caseinkleber verwendet — Casein ist ein Protein und wird vorwiegend aus Milchprodukten gewonnen.

Casein wird nicht nur in Klebstoffen verwendet, sondern finden sich bei der Herstellung der meisten Kondome wieder. Allerdings gibt es mittlerweile einige Hersteller, die auch vegane Alternativen anbieten. Am besten Sie fragen den Hersteller.