Sacsayhuamán in Cusco (Peru)

Sacsayhuamán ist eine alte Ruine einer Inka-Festung in der Nähe von Cusco (Peru). Sie ist eine der faszinierendsten Bauwerke der Archäologie. Bekannt wurde Sacsayhuamán wegen ihrer Mauern, deren Steine passgenau gefertigt wurden.

Sacsayhuaman, Cuzco, Peru

Die Ruine der Inka-Festung Sacsayhuamán (hispanisierte Schreibung des auf der vorletzten Silbe betonten ursprünglichen Quechua-Namens Saqsaywaman oder Saksaywaman) ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit und liegt am Rande der peruanischen Stadt Cuzco. Sie liegt etwa 3 km oberhalb des Stadtzentrums. Die Anlage sollte als Repräsentationsort dienen und als militärische Befestigung den am meisten gefährdeten Zugang zur Stadt schützen. Gegen eine Deutung als Verteidigungsanlage sprechen indessen Bauformen, die am ehesten auf Heiligtümer hinweisen, wie Nischenplätze, kreisförmige Arenen von etwa 100 m Durchmesser und ausgebaute Treppen in einzelstehenden Felsblöcken. Während der spanischen Eroberung wurde die Anlage teilweise zerstört, die Bausubstanz wurde seitdem durch Erdbeben weiter beschädigt.

Name

Sacsayhuaman, Cuzco, Peru

Der Name Saksaywaman heißt auf Quechua (Qusqu-Qullaw) "gesättigter Falke", wobei saksay "sättigen" und waman "Falke" bedeutet. Die Academia Mayor de la Lengua Quechua (AMLQ) deutet den Namen jedoch als Saqsaywaman, "angespannter Falke" (saqsa, "angespannt, gekräuselt") oder "Falke mit gekräuseltem Kopf" Saqsaywaman ist eine sehr häufige Quechua-Schreibung, so auch in Quechua-Lesebüchern der Region Cusco. Das Verb saksay wird im Cusco-Quechua sehr oft saqsay geschrieben, weil k und q in dieser Quechua-Variante am Silbenende durch Frikativierung wie [x] und [X], in vielen Gegenden aber gleich gesprochen werden und so Saqsaywaman trotz dieser Schreibung als "gesättigter Falke" oder auch "Sättige dich, Falke!" (Saksay/Saqsay, Waman!) übersetzt wird.

Sacsayhuaman, Cuzco, Peru

Diego González Holguín nennt 1608 als Bedeutung "großer Adler (Steinadler)", was gleichzeitig der Name der Festung des Inka in Cusco sei. Er verneint die schon damals dem Namen allgemein zugesprochene Bedeutung "gesättigter Falke".

Saksaywaman ist auch als Pumakopf gedeutet worden, da diese Stätte, aus der Luft gesehen, die Form eines Pumakopfes hat, wobei die Straßenzüge des alten Cusco dessen Körper bilden. Auf Grund dessen ist sogar eine Namenserklärung Saqsauma "marmorierter Kopf" aus saqsa ("marmoriert") und uma ("Kopf") konstruiert worden.

Erbauer

Sacsayhuaman, Cuzco, Peru

Als Erbauer der Stätte gelten die Inka Pachacútec Yupanqui und Túpac Yupanqui. Während der 70-jährigen Bauzeit in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sollen nach Angaben von Pedro Cieza de León 20.000 Menschen daran gearbeitet haben.

Aufbau

Die wichtigste "Verteidigungslinie" besteht aus drei zyklopischen, terrassenförmig übereinandergebauten Zickzackmauern. Sie sind 600 m lang. Die untere Mauer ist 9 m, die mittlere 10 m und die obere 5 m hoch. Zum Bau der Mauer wurden riesige Steine von den 20 km entfernten Steinbrüchen herantransportiert und dann bearbeitet, bis sie fugenlos aneinander passten. Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen.

Sacsayhuaman, Cuzco, Peru

Oben sind die Überreste von zwei viereckigen Türmen und einem runden Turm, dem Muya Marca, zu sehen. Sie sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Die Terrassen sind von Kanälen zur Wasserversorgung und zur Ableitung von Regenwasser durchzogen. Hinter den Wällen liegt ein großer Platz, auf dem auch heute noch jährlich am 24. Juni das Sonnenfest (Inti Raymi) gefeiert wird, das auch der Präsident besucht.

Im hinteren Teil der Anlage befindet sich ein kreisrunder Platz, vertieft angelegt und gestützt durch einen mannshohen Mauerring. Daneben befinden sich ein kurzer schmaler Tunnel, der nur von einer einzelnen Person passiert werden kann, sowie verschiedene Mauerreste und eine natürliche "Rutschbahn" im Felsen.

Sacsayhuamán

Panorama-Aufnahme von Sacsayhuamán