Kryptozoologie: Die Lehre von unentdeckten Tieren

Die Kryptozoologie (vom altgr. kryptos = verborgen oder geheim) befasst sich mit unentdeckten Tieren, für deren Existenz es nur schwache und zweifelhafte Belege gibt, wie Folklore, Legenden, Augenzeugenberichte, Fußspuren und (meist verschwommene) Fotos oder Filme. Die wissenschaftliche Zoologie beschäftigt sich nicht mit solchen Wesen; sie sind Thema von Volkskunde und Mythologie. Kryptozoologen vermuten, dass Berichte über Tiere, die normalerweise den Fabelwesen zugeordnet werden, zum Teil auf noch unentdeckte Tierarten zurückzuführen sind. Eine solche Art wird in der Kryptozoologie als Kryptid bezeichnet. Kryptiden dürfen nicht mit den Kryptospezies verwechselt werden.

Die Bezeichnung Kryptozoologie wurde in den 1940er und 1950er Jahren von Ivan T. Sanderson und Bernard Heuvelmans geprägt. Aufgrund seiner zentralen Stellung wird Heuvelmans oft als "Vater der Kryptozoologie" bezeichnet. Schon vor Entstehung der Kryptozoologie hatten sich andere mit dem Thema beschäftigt, etwa Charles Fort. Von Außenstehenden wird die Kryptozoologie als Pseudowissenschaft eingeordnet. Die 1982 gegründete und seit etwa 2004 inaktive International Society of Cryptozoology (ISC) setzte sich dafür ein, dass die Kryptozoologie als seriöse Wissenschaft anerkannt wird. Im deutschsprachigen Raum übernahm diese Aufgabe von seiner Gründung 2005 bis zur Auflösung 2008 der "Verein für kryptozoologische Forschung".

Diese kleine Abhandlung soll zu einem Lexikon der Kryptozoologie werden. Sie wird im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut werden.

Jahrbuch der Kryptozoologie

An dieser Stelle sei an auf das Netzwerk Kryptozoologie verwiesen. Damals Herausgeber der Kryptozoologie-Zeitschrift PTERODACTYLUS sowie dessen Nachfolger Der Kryptozoologie-Report, der allerdings in der gedruckten Form 2018 eingestellt wurde. Nun gibt es das neue Jahrbuch der Kryptozoologie.

Bigfoot

Hier finden Sie unseren kleinen Aufsatz über Menschenaffen Bigfoot.

Chupacabra — Ziegensauger

Der Chupacabra, auch Ziegensauger, ist ein lateinamerikanisches Fabelwesen, das kleine Tiere wie Ziegen oder Schafen gleich einem Vampir die Kehle aufschlitzen und dann das Blut aussaugen soll. Die ersten Berichte kamen 1995 aus Puerto Rico, mittlerweile wird von diesem Phänomen in ganz Süd- und Mittelamerika berichtet. Der Chupacabra ist ein klassisches Beispiel einer modernen Sage (Urban Legend) und wird gerne von Kryptozoologen zitiert.

Mothman

Der Mothman (deutsch "Mottenmann") ist ein modernes Fabelwesen, dessen Erscheinen angeblich Unglück ankündigen soll. Er wird von Augenzeugen als geflügelter Halbmensch beschrieben, ähnlich einem Engel, jedoch von dunkler Hautfarbe, mit leuchtend roten, runden Augen. Beweise für die Existenz des Geschöpfes gibt es nicht. Weltweite Bekanntheit erlangte das Fabelwesen durch den Film "Die Mothman Prophezeiungen" mit Richard Gere.

Dokumentation "Mythos Mothman - Der Fluch von Häuptling Cornstalk" finden Sie auf YouTube:
https://m.youtube.com/watch?v=-uMMTUkCQR4

Teufel von New Jersey

Der Teufel von New Jersey, auch Jersey Devil, ist eine bekannte Legende aus dem US Bundesstaat New Jersey eines Mischwesen, das der Legende nach im Süden des Atlantikstaates vorkommt.

Jersey Devil, Teufel von New Jersey, Krpytozoologie

Der Beschreibung nach, ist der Teufel von Jersey eine etwa 1,50 Meter große zweibeinige Kreatur mit Hufen, kurzen Armen, einem langen Hals und Flügeln. Je nach Geschichte variiert die Beschreibung stark.Er soll Merkmale eines Hundes oder Pferdes haben und rotglühende Augen, langes Fell oder auch Hörner. Eine besondere Eigenschaft soll ein "unheimlicher, hoher Schrei" sein.

Der Legende nach soll der Teufel von Jersey das 13. Kind von Mrs. Leeds, einer Bewohnerin der Pine Barrens, einer waldreichen Gegend in New Jersey, während des frühen 18. Jahrhunderts, gewesen sein. Mrs. Leeds soll bei der Schwangerschaft gesagt haben: "Oh, let this one be a devil!" ("Oh, lasse es einen Teufel sein!"). Angeblich soll der "Teufel" nach der Geburt durch den Kamin entflohen sein.

Es gibt unterschiedliche Varianten der Legende. In einer Version ist der Teufel das Resultat eines Fluches; in einer anderen die Bestrafung dafür, dass Mrs. Leeds nicht vom Quäkertum konvertieren wollte. In wieder einer anderen Version brachte die Mutter den Teufel zur Welt und kümmerte sich um ihn. Nach ihrem Tod soll er in die Sümpfe geflogen sein.

Berichte von Sichtungen des Teufel von Jersey gab es seit dem 18. Jahrhundert immer wieder; darunter auch Berichte von Prominenten, wie Stephen Decatur oder Joseph Bonaparte. Die bekannteste Reihe von Sichtungen ereignete sich im Januar 1909, wo das Wesen von vielen Augenzeugen in der Gegend um Woodbury, aber auch in Pennsylvania und Delaware gesehen wurde. Ebenso wurden hufenförmige Abdrücke im Schnee mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Die Feuerwehr von West Collingswood soll ihn sogar mit einem Wasserschlauch beschossen haben. Zeitungen berichteten ausführlich über die Ereignisse, viele Geschäfte und Schulen blieben geschlossen.

Der Philadelphia Zoo lobte eine Prämie von 10000 Dollar für denjenigen aus, dem es gelang den Jersey Devil zu fangen — Bislang ohne Erfolg. Seitdem wurden lediglich vereinzelte Sichtungen gemeldet, beispielsweise in den Jahren 1978 und 2008. Es hat einige Fälle gegeben, in denen der Jersey Devil für Todesfälle unter Tieren verantwortlich gemacht wurde, von verletzten Menschen gibt es keine Berichte.

Aufgrund der widersprüchlichen Augenzeugenberichte gibt es keinen abschließenden Erklärungsversuch für das Phänomen. Fotografien gibt es nicht, ebenso wurde nie ein Kadaver gefunden. Als wahrscheinlichste Ursache für Berichte über den Teufel gelten Begegnungen mit dem Kanadakranich, dessen Statur und ausgestoßene Laute der Beschreibung des Jersey Devils ähneln.

Die Legende um den Teufel von Jersey inspirierte die NHL-Eishockeymannschaft zu ihrem Namen, den New Jersey Devils.

In der 195. Hörspielfolge der Hörspiel-Serie Die drei ??? (Hörspiel), taucht der Jersey Devil als gigantische Filmrequisite auf und dient als Sammlerstück in einem privaten Kuriositätenkabinett.

In der TV-Serie Akte X gab es in der ersten Staffel eine Folge mit dem Titel "Der Teufel von Jersey" (The Jersey Devil), die allerdings von einem kannibalistischen Wildmenschen handelte und nichts mit dem eigentlichen Jersey Devil zu tun hatte.

Ebenfalls gibt es einen Film über die Legende des Jersey Devils aus dem Jahre 1998 mit dem Namen The Last Broadcast. In dem Film handelt es sich um eine gespielte Reportage, bei der zwei Moderatoren der Sendung "Fact or Fiction" herausfinden wollen, ob der Jersey-Teufel wirklich existiert.

2012 erschien der auf der Legende beruhende Horrorfilm Jersey Devil (Originaltitel: The Barrens) von Regisseur Darren Lynn Bousman.

In der siebten Staffel der Serie Supernatural gibt es eine Folge, die vom Jersey Devil handelt.

Band 2066 der Heftromanserie Geisterjäger John Sinclair trägt den Titel "Jersey Devil". Die Geschichte baut auf den oben erwähnten Legenden auf.

Ungeheuer von Loch Ness

Hier finden Sie unseren Artikel über das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt.

Werwolf

Der Begriff → Lykantrophie ist ein Kunstwort aus Wolf und Mensch und meint die Verwandlung eines Menschen in einen Wolf.

Yeti

Hier finden Sie unseren Artikel über den Schneemenschen Yeti.