Geisterfotos, Teil 2: Geist auf dem Rücksitz, Digitalfotografie

Im ersten Teil haben wir uns mit der Thematik der Geisterfotografen und der Braunen Dame von Raynham Hall befasst. Heute geht es um einen Geist auf dem Rücksitz und die moderne Digitalfotografie

Ein Geist auf dem Rücksitz

Geister, Gespenster, Fotos, Leben nach dem Tod, Betrug

Auf zahlreichen Portalen wird immer wieder dieses Foto von einem abgeblichen Geist präsentiert. Geschichte: Im Jahr 1959 besuchte Mabel Chinnery mit ihrem Mann das Grab ihrer Mutter. Dabei machte sie ein Foto von ihrem Ehemann im Auto. Während des Fotografierens habe sie nichts ungewöhnliches bemerkt. Nach der Entwicklung soll sie auf dem Rücksitz ihre verstorben Mutter erkannt haben, die an diesem Tage zu Grabe getragen wurde.

Das Portal Skeptic.com hat sich das Foto näher angesehen und gleich mehrere Anzeichen für eine Manipulation gefunden: Erstens hat die Dame ungewöhnlich breite Schultern. Ihre rechte Schulter sitzt ungewöhnlich weit rechts (hinter dem Holm des Autos). Zweites Anzeichen für eine Manipulation ist der Schal der Dame, der vor dem Holm des Fensters vorne zu sitzen scheint.

Sie finden die Analsys online unter:
https://www.skeptic.com/insight/double-exposure-in-the-back-seat/

Moderne Digitalfotografie und Fotos von Geistern

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Der dem Einzug der Digitalfotografie und das heute jedes Smartphone mit einer eingebauten Digitalkamera versehen ist, hat sich die Anzahl der Fotos der angeblichen Geistern in die Höhe schnellen lassen. Hier zwei Beispiele solcher Fotos.

Doch dabei handelt es sich lediglich um Reflektionen. Die Kamera fotografiert dabei sehr nahe winzige Staubpartikel, die sich vor der Linse befinden. Besonders mit Blitzlicht sind diese Phänomene häufig. Nahezug jeder Smartphone-Besitzer oder Digitalkamera-Besitzer hat solche Fotos bereits gemacht.

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Zum Teil sind diese geisterhaften Kugeln bedingt durch die Bauart der Kompakten Form der Digitalkameras.

Wikipedia bezeichnet diese Reflektionen liebevoll als "Geisterflecken": Dabei handelt es sich um diffus erscheinende, leuchtende, mehr oder weniger kreisrunde Scheiben in fotografischen Aufnahmen. Im englischsprachigen Raum werden diese Flecke häufig als Orbs bezeichnet. Es handelt sich nicht um einen Abbildungsfehler des abbildenden Systems, sondern häufig um ein Unschärfen-Artefakt, meist bei Aufnahmen mit Blitzlicht.

Das Licht des Blitzes wird von Teilchen, die zwischen Bildmotiv und Kamera schweben, gestreut und teilweise zurückgeworfen. Infolge der durch die Nähe und den Fokus bedingten Unschärfe entstehen grob scheibenförmige Lichtbilder. Die Abbildung der Teilchen ist dabei um einiges größer als das Teilchen selbst. Die Form orientiert sich an der Form der jeweiligen Blende. Bei der eigentlichen Ursache für diese Streuzentren handelt es sich häufig um Staub, der Effekt kann aber auch durch Regentropfen, Schneeflocken, Insekten oder andere Kleinstobjekte in der Nähe der Kamera hervorgerufen werden.

Die bei digitalen Kompaktkameras durch die im Vergleich zum analogen Kleinbildformat kleineren Bildsensoren und die damit verbundenen kürzeren Brennweiten bedingte größere Schärfentiefe verursacht Bilder, in denen diese Teilchen noch mit hinreichend kleinem Zerstreuungskreis und somit hell genug abgebildet werden. In der Fotografie im Vollformat oder im Mittelformat sind die Abbildungen der Streuzentren aufgrund der geringen Schärfentiefe oft so groß, dass sie wegen ihrer geringen Helligkeit kaum erkennbar sind.

Wer sich für den Theoretischen Hintergrund interssiert, dem sei die Seite von Wikipedia angeraten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geisterfleck

Teil 1: Geisterfotografie und Die Braune Lady von Raynham Hall