Die Wahrheit über das Bundesverdienstkreuz: So wertlos ist das Bundesverdienstkreuz

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Jeder hat schon einmal von einem „Bundesverdienstkreuz” gehört, obwohl es dieses mit dieser Bezeichnung gar nicht gibt, sondern nur als „Verdienstorden” der Bundesrepublik Deutschland. den Verdienstorden gibt es in drei Klassen: Verdienstkreuz, Großkreuz und Großes Verdienstkreuz. Bis heute gilt er unter regimetreuen als die höchste staatliche Auszeichnung.

Neben dem Bundesverdienstkreuz vergeben auch alle Bundesländer — außer Bremen und Hamburg — eigene Verdienstorden.

Seit seiner „Stiftung” im Jahre 1951 wurde der "Verdienstorden" der Bundesrepublik Deutschland 250.018 Mal verliehen (Stand Mai 2015). Das entspricht etwa 4.000 Stück pro Jahr...

Update: Bis zum Dezember 2020 wurde die Auszeichnung insgesamt 260.503 mal verliehen.

Seit 1991 sind die Verleihungszahlen stark rückläufig. Von über 5.000 Verleihungen im Jahre 1991 und knapp 2.500 Verleihungen im Jahre 2007 fiel die Zahl auf 1.064 Verleihungen im Jahre 2017. Dies entspricht etwa dem Stand des Einführungsjahres 1951, wobei jedoch damals die Bevölkerung der Bundesrepublik und insbesondere die Zahl älterer Personen deutlich geringer waren. Danach stieg die Zahl der Verleihungen wieder auf 1.354 im Jahr 2019 und sank darauf erneut auf 1.111 im Jahr 2021.

Und so wählerisch ist man bei der Vergabe des Bundesverdienstkreuz auch nicht: 30 Verdienstorden werden pauschal pro Legislaturperiode für Bundestagsabgeordnete reserviert (entsprechend der Fraktionsstärke) — so eine „mündliche Vereinbarung” zwischen dem Bundestag und dem Bundespräsidenten. Das wurde Ende 2010 bekannt. Der Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim bezeichnete diese Praxis als eine "absolute Anmaßung" und "ein weiterer Fall von politischer Selbstbedienung und eine Perversion des Sinnes von Verdienstorden". In der 19. Legislaturperiode (2017 bis 2022) wurden 25 Orden an Bundestagsabgeordnete verlost ("verliehen"). Selbst Vorstrafen sind kein Hindernis für ein Bundesverdienstkreuz. Nur selten besteht das Bundespräsidialamt auf die Rückgabe des Bundesverdienstkreuzes.

Im April 2021 wurde bekannt, das der Münchner Kardinal Reinhard Marx mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt werden sollte. Opfer von Missbrauch in der katholischen Kirche hatten das scharf kritisiert. Daraufhin gab Marx bekannt, er wolle auf den Wisch verzichten.

Update: Im November 2022 schaffte der Chef der Ordensfabrik, Bundespräsident Steinmeier, den Proporzorden für die Bundestagsabgeordneten ab.

Steinmeier sei es zwar "weiterhin ein großes Anliegen, besonders verdiente Abgeordnete des Deutschen Bundestages für ihr langjähriges politisches und ehrenamtliches Wirken auszuzeichnen". Ab der kommenden Legislaturperiode an werde "das bisherige Vorschlagssystem durch die Fraktionen/die Präsidentin des Deutschen Bundestages für aktive Abgeordnete des Deutschen Bundestages abgeschafft". Dem Bundespräsidenten könnten dann zwar weiterhin "aus der Mitte des Bundestages über die Präsidentin des Deutschen Bundestages begründete Vorschläge unterbreitet werden". Allerdings düfen "dann nur noch ehemalige Parlamentarier vorgeschlagen werden".

Bei einigen Beamten, Soldaten und Richtern erfolgt inzwischen eine "automatische Verleihung" bestimmter Ordensstufen, sobald diese aus ihrem Amt ausscheiden. Dies ist der Fall bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes an den jeweiligen Generalinspekteur der Bundeswehr oder bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband nach dem Ende der Amtszeit als Richter des Bundesverfassungsgerichts.

Hier gibt es das einzig echte Bundesverdienstkreuz für nur ab 15 Euro.

Im November 2022 gab Bundespräsident Steinmeier bekannt, eine Frauenquote beim Bundesverdenstorden einzuführen. Dabei plane er eine Quote von "mindestens 40 Prozent".